Geschichte der 64317Steg Kopfbild-3

 

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Unsere Chronik:

Der Beginn

Es war im Jahre 1955, genau am 01.06., da wurde im Traditionszimmer des gerade fertiggestellten 1. Bauabschnittes des Reichsbahn-Kulturhauses "Völkerfreundschaft" in der Birnbaumsmühle in Frankfurt an der Oder Modellbahnmaterial - mit einfachen Mitteln gestaltet - ausgestellt.

In diesem Zeitraum kam vom Kulturhaus an einen Lokführer die Anfrage, ob er nicht einen Modellbahnzirkel zur Schülerbeschäftigung mit aufbauen möchte. Räume standen dafür im Keller des großen Saales des Kulturhauses unter der Bühne zur Verfügung. Bereits im Dezember des Jahres 1955 konnte die erste Anlage 2 x 3 m groß, zur Kinderweihnachtsfeier gezeigt werden.

Erste Anlage 1955
Die Modellbahnanlage wächst

Weihnachten 1956, inzwischen war diese Anlage schon 2 x 6 m groß mit den Teilen „Neuhausen“ und „Bergheim“, fand die zweite Ausstellung statt. Im darauffolgenden Jahr kam der Anlagenabschnitt „Hohenfichte“ hinzu. Zu Weihnachten wurde diese Anlage dann im Jugendklubraum ausgestellt. In den Sommermonaten jener Jahre stellten wir im Kinderferienlager in Kleinwall bei Grünheide aus.

Rohbau Hohenfichte
Im Jahr 1958 bekam der Zirkel in Bauabschnitt 3 des Kulturhauses einen Unterrichtsraum angeboten. Dieser war als Unterrichtsraum nicht geeignet, er wurde in den Wintermonaten nie richtig warm.

So hatten wir jetzt ideale Möglichkeiten uns zu vergrößern. Wie schon in den Jahren zuvor wurden zu Weihnachten regelmäßig Ausstellungen durchgeführt. Auf dem Anlagenteil „Neuhausen“ wurde 1958 der erste automatische Streckenblock mittels einer Relaissteuerung eingebaut. In den Jahren 1958-1962 entstand der Anlagenteil „Neustadt“.

Neustadt 1962

Rechts ein Bericht im Modelleisenbahnner vom Nov. 1960 über das entstehen der Modellbahnanlage im Kulturhaus "Völkerfreundschaft".
Beim genauen betrachten der heutigen
Anlage kann man immer noch die
Landschaft entdecken.
Zu sehen sind auch die Gründer des
Vereins.

Modelleisenbahner1960 Modelleisenbahner1960
Im DMV

(Deutscher Modelleisenbahn Verband in der DDR)

Als 1962 der Deutsche Modelleisenbahn Verband der DDR gegründet wurde, trat unser Modellbahnzirkel diesem als Arbeitsgemeinschaft 1/3 bei. Für alle Unkundigen: 1/3 hieß soviel wie 1 = Bereich der Rbd Berlin und 3 = die dritte AG in diesem Bereich.

In den folgenden Jahren bis 1970 wurde fleißig an der Vergrößerung der Anlage gearbeitet; Platz hatten wir ja, und so wuchs der Anlagenteil Neuhausen weiter an. 1972 erhielten wir zu dem Anlagenraum noch einen weiteren Raum, der als Werkstatt eingerichtet wurde. Im Sommer 1975 war 20jähriges Bestehen der AG, dies war Anlaß zu einer Feierstunde im Stadtzentrum in der 10. Oberschule, dort wurde in diesen Zusammenhang auch eine Modellbahnausstellung mit Heimanlagen durchgeführt.

Neustadt 1978
Ausstellung in Berlin und Lok 64 317

Mit unserer Teilnahme an der Modellbahnausstellung unter dem Fernsehturm in Berlin 1976 wurde unsere Modellbahnanlage erstmals außerhalb Frankfurts gezeigt. Dorthin fuhren wir mit dem Anlagenteil „Neustadt". Dieser war im Gegensatz zu den anderen Anlagenteilen transportfähig hergerichtet worden.

1978 wurde vor dem Kulturhaus die Dampflok 64 317 aufgestellt, zu nötigen Reinigungs- und Pflegeeinsätzen war auch immer die AG zur Stelle. Diese Lokomotive wird später das „Wappentier“ des Vereins werden. Auf dem Anlagenteil Neustadt wurde 1980 eine Straßenbahn in Betrieb genommen. Zu den Feiertagen der DDR präsentierten wir den Anlagenteil „Neustadt“ mehrmals in einer Schule im Stadtzentrum Frankfurts im Rahmen der jeweils veranstalteten Volksfeste. Modellbahnausstellungen fanden weiterhin jährlich vor Weihnachten statt. Die AG war eine der aktivsten zu dieser Zeit, vor allem oft ausgezeichnet auf Grund ihrer Schülerarbeit.

Eintrittskarte 1986

Die Hauptarbeit bestand in diesen Jahren in der Erhaltung und Verbesserung unserer Vereinsanlage. Mehrere begonnene Projekte mit kleineren Anlagen in anderen Spurweiten und Nenngrößen (H0m; TT) wurden nicht vollendet. Höhepunkte der AG–Tätigkeit sind auch die Fahrzeugausstellungen in Frankfurt 1986 und im Oktober 1987. Neben der Fahrzeugbetreuung wurde auch ein Souvenirverkauf durchgeführt.

Lokaustellung 1986
Die Wende - der Verein
Foto nach der Gründungsveranstaltung

Nach der Wende dann, im Jahre 1993, wurde als Nachfolger der AG 1/3 der Verein „Frankfurter Modell- und Eisenbahnfreunde 55 e.V.“ gegründet. Es erfolgte eine Konzepterarbeitung zur Erneuerung der Modellbahnanlage, das neue Angebot der vielen Modellbahnhersteller rief regelrecht danach. Diese Erneuerung wurde dann beginnend auf dem Anlagenteil „Neuhausen“ umgesetzt, bis zum heutigen Tage ist sie aber noch nicht abgeschlossen.

Wir erneuern die Landschaft und vor allem die Gleisanlagen ohne die Streckenführung grundsätzlich zu verändern. Wo es möglich ist, verlegen wir heute jedoch großzügigere Radien bei Streckengleisen (Flexgleis) und schlankere Weichenstraßen in den Bahnhöfen.

Dazu kamen erstmals Ausflüge mit einem organisierten Triebwagen der BR 772 nach Bad Freienwalde 1992 und nach Buckow im Mai 1993.

Bad Freienwalde 1992
Das langsame Ende des Kulturhauses

Den Kulturbetrieb stellte die DR im Kulturhaus „Völkerfreundschaft“ sofort nach der Wende ein und auch die anderen Dienststellen zogen so nach und nach aus den Räumen aus, so daß wir zum Ende des Jahres 1995 die einzigen Nutzer im Gebäudekomplex waren. Um dies zu unterstreichen, wurde vom Betreiber des Hauses (DB AG) ca. 4 Wochen vor unserer traditionellen Weichnachtsvorführung ohne Vorankündigung das Wasser und die Heizung abgedreht. Diese Situation konnten wir noch meistern, Wasser brachten wir in Kanistern von Zuhause mit und im Winter hielten wir den Raum mit elektrischen Ölradiatoren einigermaßen warm. Die Suche nach einem Ausweichquartier für eine 42m² große Modellbahnanlage gestaltete sich weitaus schwieriger. Es kamen verschiedene Gebäude in Betracht aber irgend etwas (meistens das liebe Geld) verhinderten einen Einzug.

Im alten Straßenbahndepot

Im April 1999 gründete sich der Verein „Museumswerkstatt für Technik & Verkehr Frankfurt (Oder) e.V.“. Dieser betreut und betreibt die historischen Straßenbahnwagen der Stadtverkehrsgesellschaft. Da auch das Interesse unseres Vereines im öffentlichen Nahverkehr liegt, waren wir Gründungsmitglied dieses Vereins. Im Juli 1999 übernahm die Museumswerkstatt die von der Stadtverkehrsgesellschaft leergezogenen Hallen 4 und 5 des alten Straßenbahnbetriebshofes in der Bachgasse. Uns wurde dort ein Raum angeboten, der unseren Bedürfnissen entspricht.

Dies kam auch zur rechten Zeit, unsere Räume im Kulturhaus „Völkerfreundschaft“ wurden, nachdem man uns – natürlich wieder ohne Ankündigung – im Juni den Strom abgestellt hatte, zum 31.10.1999 von einer von der Bahn eingesetzten Immobiliengesellschaft gekündigt.

Schon in den letzten Jahren haben wir, das Ende des Kulturhauses ahnend, die nicht transportablen Anlagenteile transportfähig gemacht. Diese Anlagenteile haben zwar einzelne, miteinander verschraubte Grundrahmen, die Gleisführung und Landschaft sind darauf aber „in einem Stück“ gebaut worden. Hier war nun gefühlvoll die Säge anzusetzen, um Gelände und Gleise an den Rahmenenden zu trennen, ohne größeren Schaden anzurichten. Es gelang.

Somit sind wir seit dem Oktober 1999 in der Museumswerkstatt zu finden und haben uns sehr gut eingelebt. Leider ist auch dort keine Heizung vorhanden, so das wir uns elektrisch behelfen müssen. Die Arbeiten an unserer Vereinsanlage gehen Stück für Stück weiter. Unsere erste vorweihnachtliche Modellbahnausstellung am neuen Ort war sehr erfolgreich. Durch die Lage im Stadtzentrum nur 5 Minuten vom Weihnachtsmarkt entfernt, fanden viele Besucher den Weg zu uns.

Am Brandenburg -Tag 2000, am 02.09. 2000 in Frankfurt (Oder), gestalteten wir mit der Museumswerkstatt zusammen einen Tag der offenen Tür.

Im Dezember konnten wir kurzfristig unsere neue Gastherme in Betrieb nehmen. Somit stand uns pünktlich zu unseren Weihnachtsvorführungen endlich wieder eine vernünftige Wärmequelle zur Verfügung.

In den nachfolgenden Jahren widmen wir uns der Sanierung unserer Modellbahnanlage. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf dem linken Anlagenflügel mit den Bahnhöfen "Lichtenberg" und "Neuhausen" sowie dem Schattenbahnhof von Neuhausen. Dabei wird die Streckenführung verändert und das Gleismaterial mit Unterbau und Landschaft komplett erneuert. Arbeit